Wie stelle ich die Schienen meiner Skates richtig ein?

Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Schon deswegen nicht, weil jeder seine eigenen O- oder X-Beine hat. Einen noch viel wichtigeren Einfluss haben Fußstellung und Fahrstil.
Bei vielen Skatern ist der Fuß nicht genau nach vorne ausgerichtet, sondern steht mehr oder weniger nach außen. Deshalb ist es schwer, die Schiene einfach nur von hinten zu betrachten und so muss man mit Kommentaren von Dritten, die einen von hinten beobachten, vorsichtig sein.

Hier meine persönliche Erfahrungen, Beobachtungen und Meinung.

Mein persönliches Fahrverhalten und Material
Ich fahre bei gutem Wetter 50 - 70 km in der Woche verteilt über 2 oder 3 Fahrten. Die letzten Jahren fahre ich den "Powerslide R2". Diese Skates bieten mir die Möglichkeit, die Schienen am Schuh seitwärts zu verschieben, was übrigens bei allen guten Speedskates möglich ist. Beim Aufsetzen stelle ich die Rollen senkrecht unter den Schwerpunkt meines Körpers. Das macht sich dadurch bemerkbar, dass man so lange man will auf diesem Bein Balance halten kann.
Auf Skater, die die Rollen schon ziemlich nach außen aufsetzen, trifft das hier Geschriebene über die Verschleißspur nicht zu.

Meine Methoden zu erkennen das die Schienen nicht richtig stehen
Wenn man nach innen oder außen kippt, sind die Schienen nicht richtig eingestellt. Sehen kann man das meistens auch am Verschleiß der Rollen, die Abnutzung ist nicht in der Mitte der Rollen, sondern an der Seite, wohin man kippt. Zudem führt es oft zu mehr oder weniger schmerzhaften Druckstellen an den Füßen bzw. Fußgelenken weil man ständig einseitig gegen den Schuh druckt.
Wenn die Verschleißspur der Rollen nicht mittig ist, bedeutet das auch, dass der Druck auf die Lager nicht gleichmäßig ist. Die Reibung der Lager und der Rollen ist verständlicherweise am geringsten, wenn der Druck gleichmäßig verteilt wird. Also ein Grund mehr für eine richtige Einstellung!
Selbst habe ich erfahren, dass bei einer nicht korrekten Einstellung am Ende der Seitwärtsbewegung sogar die vordere Rolle anfing zu bremsen.

Veränderungen in kleinen Schritten
Wenn möglich soll man nur schrittweise kleine Änderungen anbringen, denn nach jeder Änderung der Einstellung müssen sich auch Muskeln, Bänder und Gelenke neu darauf einstellen. Zudem kann ein kleines Verschieben einen großen Einfluss auf die Balance des Körperschwerpunktes über der Schiene bewirken. Wie oft die Prozedur wiederholt werden muss, um die persönliche optimale Position zu finden, ist nicht allgemeingültig zu sagen, aber es bedarf einige Zeit!

Grundeinstellung
Hier ein Tipp um die Grundeinstellung zu finden. Zunächst sollte man die Schuhe nicht festschnallen und dann versuchen auf einem Bein aufrecht zu stehen. Mit festgeschnallten Schuhen muss man in jedem Fall auf einem Bein aufrecht stehen können.

Das Einstellen
Wenn man die Schienen am Schuh verschiebt, dann sollte normalerweise vorne und hinten dieselbe Verschiebung vorgenommen werden. Wenn die Verschleißspur rechts ist, verschiebt man nach rechts, sonst nach links.
Wenn die Verschleißspur auf den hinteren Rollen mittig ist, vorne jedoch nicht, muss man erst vorne verschieben, ohne die hintere Mutter zu lockern, oder nur so wenig, dass die Schiene hinten drehen kann aber diese nicht verschiebt. Aber dadurch verschieben sich die Rollen hinter der Mutter dennoch ein wenig in die entgegen gesetzte Richtung und so muss man da vielleicht doch eine geringe Verschiebung in dieselbe Richtung durchführen wie vorne. Doch das sollte man erst einmal vorher testen.

Viel Erfolg!

Chris te Raa